Einladung zum Nationalkadertrainingslehrgang Speed für Dorian

Nach einer sehr langen Speed-Pause durfte ich am 6. und 7. März bei einem Lehrgang des National-Speed-Kaders zum Thema - wie könnte es auch anders sein - Speedklettern teilnehmen. Die Einladung dazu kam wenige Wochen zuvor und ich habe mich sehr darüber gefreut!

Anders als bei vielen Lehrgängen und Wettkämpfen, ging es erst um Zehn Uhr los, dementsprechend frisch und ausgeschlafen starteten wir am Samstag mit einem Input von Phyisio Chrissmo.

Dabei ging es um Geschwindigkeit und Geschmeidigkeit wobei es viele Übungen gab, die auf Muskeln abzielen, die wir sonst eher selten intensiv belasten, was bei vielen zu Muskelkader führte.

Weiter ging es mit Speed an der Wand. Hier gab es viele Tipps vom polnischen Trainer Tomaz Mazur, der jeden einzelnen Athleten filmte und individuelles Feedback gab. Dabei fanden sich viele Feinheiten die noch Verbesserungspotential bieten. So kann man zum Beispiel an einigen Stellen stark davon profitieren, den Fuß an eine andere Stelle zu setzen, oder einen Griff mit beiden Händen gleichzeitig, anstatt versetzt zu verlassen. Eine signifikante Änderung setzte sich aber bei allen durch: Nach dem großen Sprung in der Mitte einen Griff überspringen und direkt grade weiterklettern, das ist zwar anspruchsvoller, spart aber viel Strecke.

Der Hintergrund ist folgender: Beim Speedklettern ist es von Vorteil, einen möglichst kurzen Weg zurückzulegen. Hier können auch schon kleinste Unterschiede entscheidend sein. Bei einer Zeit von 7 Sekunden machen 20cm zum Beispiel schon 0,4 Sekunden aus. Das klingt erstmal wenig, ist im Wettkampf in dieser Größenordnung aber oft entscheidend. Und da es effektiver ist, Strecke einzusparen, als schneller zu klettern, ist dies immer der erste Optimierungsansatz.

 

Der nächste Tag:

Am Sonntag ging es los mit einigen Aufwärmtipps von Tomaz. Danach ging es wieder an die Wand, diesmal für eine Wettkampfsimulation. Es war zwar nur eine der beiden Speedwände vollständig eingeschraubt, wodurch keine Duelle möglich waren, dennoch wurden alle von der Wettkampfnervosität erwischte. Dadurch konnte zwar niemand einen sauberen ersten Lauf zustande bringen, mit der Zeit ging es aber immer besser und es konnten auch viele gute Zeiten geschafft werden.

Nach der Simulation ging es weiter mit der Verbesserung der eigenen Beta. "Beta" bezeichnet beim Speedklettern die Art und Weise wie die Route geklettert wird - also welche Griffe wie und in welcher Reihenfolge verwendet werden. Hier gab es wieder Feedback und Analysen von Tomaz und Nationaltrainer Urs Stöcker.

Nachdem alle sich die Finger wund geklettert hatten, gab es noch ein paar Tipps von Tomaz und dann war es auch schon Zeit Abschied zu nehmen.

 

Es war ein tolles Wochenende, an dem alle sehr viel Spaß hatten und viel gelernt und mitgenommen haben.

Danke an Urs, Tomaz und Chrissmo für den tollen Lehrgang!

 

Text: Dorian Zedler

Bild(er): aus dem Climbing Team Archiv

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